Alle wichtigen Entwicklungsphasen unserer Babys und Kleinkinder bis zum freien Gehen im Überblick
Das Wunder der Schöpfung - Unsere Kleinen ganz groß
Entscheidend für eine gelungene Bewegungsentwicklung unserer Babys und Kleinkinder sind einerseits die ruhige, wärmende Aufmerksamkeit der Bezugspersonen und andererseits die vorbereitete Umgebung, in der der Säugling natürliche motorische Bewegungsabläufe im freudigen Spiel entdecken und einüben kann. Nur sehr wenig ist nötig, um eine natürliche und ungestörte Bewegungsentwicklung zu ermöglichen und in Gang zu halten. Hier alle wichtigen Entwicklungsphasen von Anfang bis zum freien Gehen im Überblick.
Der aufrechte Gang 1/6
Der Säugling auf der Spieldecke
Der aufrechte Gang 2/6
Erste Fortbewegung
Der aufrechte Gang 3/6
Halb aufrecht
Der aufrechte Gang 4/6
In die Vertikale
Der aufrechte Gang 5/6
Aufrecht fortbewegen -
Die Anfänge
Der aufrechte Gang 6/6
Aufrecht Fortbewegen -
Über längere Dauer
Der Säugling auf der Spieldecke
Auf dem Rücken
Anfangs nimmt der Säugling Licht und Geräusche wahr, verbindet Bewegung im Raum mit auditiven Reizen und schätzt Gefahren ab.
Auf einer warmen, aber nicht zu weichen Spieldecke lernt der Säugling im Liegen erste Bewegungskoordination und entdeckt seinen Körper und seine Gliedmaßen. Auch die Hände sind ungemein interessant und ihr Gebrauch wird mit begeisterter Hingabe bis ins kleinste Detail eingeübt.
In Ruhe liegend entspannt der Säugling und nimmt sofort die Entdeckung seines Körpers in Angriff und macht ihn sich Stück für Stück zu eigen. Ganz ähnlich, wie ein Baggerfahrer die Steuerung seines Baggerarms bis ins Feinste und auf Zentimeter genau kontrollieren lernt. Hier strampelt er unaufhörlich, vernetzt damit Bewegungsimpulse im Gehirn mit der erfahrenen Bewegung seiner Gliedmaßen. Er übt den Kopf zu drehen, den Körper zu strecken, die Hände bis in die Finger zu bewegen.
Ab drei Monaten kann er Tücher und kleine Gegenstände aus dem Radius seiner Arme vom Boden erhaschen und beginnt damit zu hantieren. Der anfangs schwere Rumpf wird gekräftigt und geschickt. Die Seitdrehung beim Erhaschen von Tüchern lässt ihn elastisch und beweglich werden. Die Hände werden immer sicherer im Greifen und Hantieren.
Auf dem Bauch
Die Bauchlage erobert sich der Säugling ab dem Moment, wo er den Rumpf leicht drehen lernt. Dann, wenn er die Wendung geschafft hat, ist die Bauchlage selbst eine Herausforderung, denn es heißt, den schweren Kopf beständig heben zu lernen. Der Nacken und Rücken wird jetzt gekräftigt. Die Hände üben das sich Stützen und der Rumpf erfährt eine Stärkung, das heißt: Körperspannung bis in die Zehenspitzen.
Doch zum Hantieren mit neuen Spielsachen wird sich der Säugling bevorzugt wieder in Rückenlage begeben, denn das ist ökonomischer und die Hände sind frei.
Im Seitstütz liegt er seitlich auf dem Ellbogen und beginnt das Balancieren mit dem Torso. Schnelle Positionswechsel sind jetzt seine Lieblingsbeschäftigung während er nun in der Lage ist, auch große Plastikschüsseln, fest verschlossene Wasserflaschen oder schwere Schöpflöffel zu erforschen.
Mit dem ständigen Strampeln und Strecken nach den Spielsachen geschieht es unweigerlich, dass das Baby seine Position zu verändern beginnt.
Erste Fortbewegung
Strecken, Rollen, Robben, Rumpf in die Höhe
Die seitliche Balance im Liegen wird nun gut beherrscht: Der Seitstütz hier ganz lässig. Jetzt ist die Neugier auf weiter entfernt liegende Gegenstände geweckt und das Baby versteht es auf vielfältige Weise diese zu erreichen. Die Spieldecke wird zu klein und die nahe Umgebung wird besser sicher gemacht.
Und mehr Forscherutensilien müssen her. Denn nun beginnt das Rollen und Robben, Strecken und sich voran Schieben, um neue interessante Gegenstände dieser Welt zu entdecken.
Wenn die Spielsachen gerade so weit entfernt positioniert werden, das das Kind sie mit ein bisschen Anstrengung noch gut erreicht, dann ist die Motivation, diese anzusteuern, besonders hoch. Alle möglichen Methoden, um vorwärts zu kommen, werden eingesetzt. Dabei entdeckt das Baby auch neue Positionen, wie hier den seitlichen Liegestütz. So rückt das eigenständige Sitzen Schritt für Schritt näher.
Mit dem ständigen Strampeln und Strecken nach den Spielsachen geschieht es unweigerlich, dass das Baby seine Position verändert.
Schon zu diesem Zeitpunkt beginnt das Baby sich die Grundformen der Landschaft zu erschließen: Die Ebene und die Schräge rauf und runter. Auch Sprossen und Stufen werden schon erkundet. Ecken und Kanten gefühlt, Oberflächeneigenschaften erfahren.
So gibt es ab diesem Zeitpunkt bereits entsprechendes Bewegungsmaterial: Stufe, Schräge, Sprossenkeil zum Klettern, Gegenstände rausfischen und eine Babyrutsche, die bäuchlings genommen wird. So kann Baby experimentieren und die Eltern sich zufrieden zurücklehnen, denn sie wissen, ihr Kind spielt sicher und kann dank sicherer Umgebung auch nicht die Treppe im Gang hinunterpurzeln. Es trainiert ja vorher auch schon in der Spielecke dafür.
Krabbeln, Bärengang, Treppen rauf und runter
Wenn denn nun der Pops und dann der Rumpf in der Luft ist, geschieht es unweigerlich, dass man vier Gliedmaßen unter sich hat. Diese werden in alle Richtungen ausprobiert und gestreckt.
Dabei passiert es, dass man im Bärengang vorantapst wie ein Bar. Oder eben krabbelt, weil es wieder weniger Kraft braucht.
Frühkindliche Förderung beginnt spätestens hier. Denn hier verknüpfen sich nun, wie auch beim Krabbeln, beide Gehirnhälften.
Manche Kinder robben fast nur, andere krabbeln sehr lange. Eben wie seine Genetik das Kind am besten auf die Vertikale vorbereitet.Wenn die Kinder Zeit haben, diese Bewegungen mit Muße auszufeilen, sind sie bestens mit Grunderfahrungen ausgestattet, die ihre intellektuellen Fähigkeiten untermauern.
Wenn sie bis zum Krabbeln meistens in der Horizontalen getragen wurden und nicht an der Hand zum Gehen angeleitet werden, bevor sie reif dafür sind, wird sich das an die Horizontale gewöhnte Sehen erst langsam umgewöhnen in eine vertikale Sehreizverarbeitung. Was sehr angenehm für die Kinder ist. Denn dies hilft ihnen, wichtige Entwicklungsschritte auf dem Boden nicht auszulassen.
Spannend für die Eltern und Kinder wird es, wenn die Kinder im Anschluss daran das sich Hochziehen beginnen.
Mit einer gut entwickelten Fortbewegung in der Horizontalen wird Haltungsproblemen und schwachen Füßen vorgebeugt und die Kinder erfahren um ein Vielfaches mehr Selbstkontrolle und Sicherheit, weil sie selbst viele positive erfolgreiche Erfahrungen machen.
Selbst Treppen nimmt das Kind vorwärts hinauf und dann auch hinab. Hier ist es nötig, es darauf hinzuweisen, dass es sich selbst sichert. Das heißt entweder krabbelt oder sich anhält. Manche Kinder krabbeln die Treppe erst ein paar Stufen vorwärts hinab. Bitte sichern Sie um den Rumpf. Aber: Mit dieser kleinen eigenen Erfahrung vorneweg, werden sich die Kinder leichter bewegen lassen, mit den Füßen zuerst hinab zu klettern.
Beim nach oben Greifen, verlagert das Kind den Schwerpunkt nach hinten und setzt sich auf den Beinen ab. Immer öfter kommt es jetzt mit der Vertikalen in Berührung. So kräftigen sich Rumpf, Hüfte, Beine und Füße nach und nach, bis sie bereit sind für den nächsten Schritt in die Senkrechte.
Halb aufrecht
Sich hochziehen mit Festhalten, angelehnt entlangtasten
Sofern man krabbelnd unterwegs ist, macht man mal Pause und ruht sich aus. Der Popo wird auf den Unterschenkeln abgesetzt und bedacht richtet sich der Oberkörper auf. Das geschieht oft, wenn sich das Baby an niedrigen Gegenständen festhält und mit Stütze aufrichtet.
Völlig ins Spiel versunken, arbeitet der Körper die Positionen aus, die einfach immer wieder gebraucht werden. So geschieht über die Spielfreude und den Eifer, die Spiele umsetzen zu können, alles Notwendige für eine außergewöhnlich gut entwickelte Motorik und die dazugehörigen Verknüpfungen im Gehirn für spätere intelligente und komplexe Tätigkeiten wie von selbst.
Es gelingt dem Baby, das Gewicht auch mit einem aufgestellten Bein zu balancieren, und schon kann es sich hochziehen. Es steht dabei nicht senkrecht, sondern leicht schräg und die Füße tragen nur einen Teil des Körpergewichts. So tastet es sich langsam voran, bis die Füße fest und stabil genug werden, um den Körper dann im Stehen tragen zu können. Die Beine und die Hüften balancieren und stabilisieren sich.
Die Kinder bleiben sehr lange nur kurz hochgezogen in der Schrägen, damit der Stützapparat nicht überfordert wird, sondern Schritt für Schritt erstarkt und sich langsam an das gesamte Körpergewicht gewöhnt.
Sich setzen, sitzen
Diese Kind hat sich zum ersten Mal, nachdem es sich an dem Kasten hochzog, nicht auf die Beine, sondern auf den Po gesetzt. Da diese Position noch ungewohnt ist, sichert es sich mit der Hand.
Das Sitzen ist eine Sache für sich. Noch lange üben die Babys, den Popo richtig zu positionieren. Kleine Stühle sind daher noch lange nicht angesagt. Der Boden bleibt der wichtigste Verbündete beim Trainieren für den aufrechten Gang. Lange bevor das Baby für einige Zeit sitzt, trainiert es alle Arten des Halbsitzes: Arme abgestützt und dann die Beine in allen Richtungen ausgestreckt oder angewinkelt. Das entwickelt die Dehnung und Kräftigung im Beckenbereich für gesundes ausdauerndes Sitzen und Stehen!
Die Kinder, die den Bewegungsapparat frühzeitig ausreichend gekräftigt haben, sitzen kerzengerade. Sie können aus dieser Position blitzschnell wieder in jede andere bekannte Position wechseln. Sie sind hurtig und unternehmungslustig, denn beide Hände sind jetzt wieder frei zum forschen, spielen und transportieren.
Babys und Kleinkinder, die ihre Motorik vorrangig selbst entwickeln können, sind selbstständig, konzentriert im Tun, beginnen neue Entwicklungsschritte zur optimalen Zeit. So sammeln sie gute Erfahrungen und damit Erfolge. Sie können sich gut einschätzen und stärken mit jedem eigenen erfolgreichen Lernschritt ihr Selbstvertrauen. Sie fallen auch mit ihrer bedachten, selbstsicheren und versierten Mimik und Gestik sehr positiv auf.
Wenn das Baby sitzt sind die Hände wieder frei: Juhuu! Wenn das Sitzen gut klappt und man schon etwas Ausdauer im Rücken angelegt hat, - gut trainierte Kinder sitzen kerzengerade – dann geht es richtig los mit dem Hantieren: Es wird ergriffen, gewendet, gelegt, gestellt, geworfen, geschoben, gezogen.
Achtung! Bitte vorher in der Spielecke und für den täglichen Aufenthalt eine vorbereitete Umgebung für sichere und ungestörte Spielfreude schaffen. Es wird geschüttet, geschaufelt, sortiert etc. Es wird auch schon zugeordnet: Zusammengehörende Teile gefunden wie Plastikflasche und Schraubverschluss. Leicht angeschraubte nicht zu kleine Schraubverschlüsse werden ab- und ein, zwei Wochen später zugeschraubt, Druckknöpfe, Klammern, Reißverschlüsse erforscht, Schachteln geöffnet, geeignetes Papier zerrissen…
In die Vertikale
Stehen üben, sich niederlassen
Die Spielsachen ziehen einen so in Bann, dass man sich oft aufrichtet, auf die Beine stellt, um auf den niedrigen Tisch zu langen oder etwas Interessantes zu ergattern.
Dann lässt man auch mal den sicheren Halt los, um beide Hände verwenden zu können. So geschieht es, dass man nebenbei Stehen übt, anfangs nur für ein paar Sekunden.
So, jetzt stehe ich frei für 4 Sekunden. Sofort nimmt das Kleinkind seine Hände wieder stützend auf den Tisch. Wenn sich dann die Beinmuskeln melden, lässt man sich ins Spiel versunken wieder nieder auf die Knie. Das übt das Kind unablässig und immer nebenbei, denn es spielt ja.
Nach und nach gewöhnt der kleine Mensch seinen Organismus liebevoll, pragmatisch und schrittweise daran, ihn immer länger automatisiert zu tragen. Dies nimmt mehrere Monate in Anspruch.
Auf einem Bein stehen, schieben, auf die Couch klettern
Sobald das Kind mit Festhalten ein Bein heben kann und dabei seinen Körper schon ausbalancieren kann, ist es nicht mehr davon abzuhalten zu klettern. Die Couch ist gleich erklommen, oben geht es krabbelnd weiter. So ist nun eine Zeit erhöhte Achtsamkeit vonseiten der Eltern nötig und eventuell die Verwendung von Raumteilern oder Kindertürgittern, damit die Kinder ihre freie Bewegung und die Eltern die Sicherheit haben, dass dem Kind nichts passiert.
Wenn das Kind sich aufrecht an 40 x 40 cm große Tunnel lehnt, auf große Kisten auf glattem Boden oder an Kinder-Essstühle auf seiner Höhe, dann verschiebt es plötzlich mit seinem Gewicht den Gegenstand, an den es sich gestützt hat. Plötzlich muss es sein Gewicht verlagern und setzt einen Fuß vor.
Dies ist ein erster Schritt noch mit Anhalten, dem bald viele folgen im angeregten Spiel und bitte mit Ihrer Begleitung. Später wird es auch leichter kippbare Dinge schieben wie kleine Kinderwägen. Dann muss es aber schon mehr Gleichgewicht entwickelt haben.
Aufrecht fortbewegen - Die Anfänge
Das freie Gehen
Wenn alle vorausgehenden Bewegungen gut geübt und sicher sind, wird das Kleinkind, - nachdem es ja schon länger stehen und sich sicher niederlassen kann - oft plötzlich gleich mehrere Schritte frei gehen und das Gehen ab diesem Zeitpunkt anhaltend üben.
Selbst wenn es noch die meiste Zeit des Tages und auch noch lange nicht für mehr als ein paar Minuten geht, wird es ständig für kurze Momente in der Senkrechten Schritte üben und eine unglaubliche Freude dabei empfinden! Denn alle "großen Leute" gehen ja frei!
Es gilt: Nur kurze Zeit gehen, dann wieder niederlassen. Eile mit Weile und Freude. Die sandige Hose beweist es.
Wer von uns Eltern die Bewegungsentwicklung eines kleinen Kindes einmal erlebt hat, wird sich sein ganzes Leben daran erinnern und viele Dinge, die die Kleinen intuitiv richtig machen, nach und nach bewusst wieder in sein Leben einbauen: Den individuellen Rhythmus beim Lernen beachten, das regelmäßig Pause machen, den Vergleich vorher nachher bei der eigenen Lernaufgabe ziehen, nicht den Vergleich andere ich, mit Geduld und Umsichtigkeit vorgehen und die Lernaufgaben in geeignete Schritte einteilen, die immer mit Erfolg enden.
Ist der aufrechte Gang, das inhärente Erlernen des freien Gehens, nicht ein wahres Meisterwerk unserer Natur, das unsere Kinder vollbringen und für sich nützen können, - mit all den neurologischen Vorteilen, die sich daraus ergeben?
Hantieren im Gehen
Nun kann man nach Herzenslust transportieren: Opfern Sie die Kleinteile ihrer Wohnzimmereinrichtung für die täglichen Spielzeiten und machen Sie das Aufräumen zu einem vergnüglichen Akt, der früh genug begonnen wird, damit man die ganze Ruhe und Zeit dafür hat.
Es wird nämlich transportiert, in Reihe gelegt (in die Höhe bauen kommt viel später!) ausgiebig geschüttet, sortiert, geschoben und gezogen im Gehen. Machen Sie den kleinen Krug und feste Gläser auf dem Spieltisch und die Gießkanne im Garten startklar. Aber auch Kisten voller Kastanien oder voller Watteknäuel. Es können auch Nudeln verschiedener Art und verschiedene Kleinteile zum genussvoll Löffeln (mit unterschiedlichen Löffeln) und Sortieren in verschiedene Behälter und Gefäße sein.
Stufe steigen, mit zwei Füßen parallel balancieren, auf Stuhl setzen
Nun ist Stufe steigen kein Problem mehr, sondern nur ein interessanter, genussreicher Akt. Alle Gliedmaßen und das Gleichgewicht werden beherrscht. Alle Muskeln können halten und Ausgleich schaffen. Aus unbeholfenen vorsichtigen Tapsern werden athletische kleine Könner.
Kleinkinder beginnen mit 2 Füßen parallel zu balancieren. Sie üben die Stufen, die sie geklettert sind nun angehalten oder eigenständig, je nach gegebenem Zeitrahmen, zu ersteigen und hinabzusteigen. Auch das Gehen selbst wird noch lange von Widrigkeiten unterbrochen, sei es, dass man die Balance verliert oder stolpert oder zu schnell ist.
Und der gut vorbereitete Körper schützt das Kind: Es wird wenn, sehr gelenkig und sicher fallen, die Arme oder Füße zum Schutz aufstützen und vor allem immer den Kopf schnell sichern können, so dass es sich in der Regel weit weniger verletzt als nicht so trainierte und erfahrene Kinder.
Stühle sind noch länger mit Vorsicht zu genießen. Sie können umkippen und sollten niedrig sein, damit das Kind, wenn der Popo nicht richtig positioniert ist, nicht unverhofft fällt. Hier bitte achtsam sein, bis das Kind diese Bewegungen beherrscht.
Klettern
Bereits vor dem Stehen und Gehen beginnen die Kinder sich angelehnt entlang zu tasten. In dieser Zeit beginnen sie spätestens mit klettern. Kleine und der große Dreieckständer (rechts im Bild) können mit einer unendlichen Ausdauer und Freude beklettert und bespielt werden.
Zu den Grundformen der Kletterei gehören Stufe, Schräge, Sprossenleiter, Hühnerleiter und Rutsche. Die Kinder lieben diese der Natur nachempfundenen Holzgeräte heiß und innig und so manches Wohnzimmer wird zum stundenlangen Abenteuerspielplatz umfunktioniert, wenn die Kinder in Krippe und Kindergarten noch kein solches Bewegungsmaterial hatten. Das ausdauernde Bewegungsspiel fördert eigenes Lernvermögen, Konzentration, Motorik und Selbsteinschätzung. Bietet Anlass zu natürlich erworbener Achtsamkeit und variantenreichem genießerischem Spielvergnügen.
Die Spielregeln sind schnell angewendet: Zwei Hände zum Sichern verwenden. Die anderen beim Klettern nicht stören.
Die Regel für die Erwachsenen: Die Kinder aus Sicherheitsgründen beim Klettern nicht an der Hand führen, sondern nah sein, zurückhaltend eingreifen, und wenn um den Rumpf sichern. Ganz junge Kletterer kann man auch hinten an der Kleidung sichern.
Die eigenen Füße danken es dem jungen Menschen, der sie trainiert, bevor sie den ganzen Tag den Körper tragen müssen. An den Sprossen und beim Balancieren greifen die Füße auch und stärken damit den Mittelfuß optimal. Auch der gesamte Körper erfährt Kräftigung, Spannung und baut Muskeln auf, die den Körper später in der Senkrechten gut und ausdauernd stabilisieren und tragen können.
Mit zunehmender Erfahrung können die Kinder ihre Parcours selber bauen. Erst wird die Rutsche auf höhere Sprossen gelegt, später baut man sich ganze Balancierstrecken, Höhlen, Klettergeräte selber, und nutzt sie ausgiebig.
Auch im Garten kann man für die Spielzeit Klettermaterial kombinieren. Um die angenehme Oberfläche der Holzspielgeräte zu bewahren kommen diese nach dem Kletterspaß wieder nach drinnen.
Aufrecht Fortbewegen - über längere Dauer
Rennen lernen
Bis das Kleinkind den lieben langen Tag auf den Beinen ist, vergehen viele Wochen und Monate. Dies ist zu berücksichtigen, wenn Sie länger unterwegs sein wollen: Lieber etwas länger den Kinderwagen dabeihaben, damit der ermüdete kleine Forscher auch gefahren werden kann, wenn die Beine absolut noch nicht weiter können.
Rennen will gelernt sein: Wie viele Male sind wir aufgestanden und beim Laufen hingefallen. Abertausende Male. Wenn man rennen gelernt hat, hat man wohl oder übel das „Stehauf Männchen“ Prinzip intus. Daran kann man sich ein Leben lang erinnern und Sieger ist der, der ein einziges Mal mehr aufgestanden ist als hingefallen und die anderen danach dazu ermutigt auch wieder aufzustehen.
Auch hier gilt: Ein im Bewegungsspiel gut koordinierter und erfahrener Körper sorgt dabei für weitgehende Unfallfreiheit.
Auf Linie balancieren, in die Höhe (Turm) bauen und rückgängig machen, umwerfen
Jetzt ist die Zeit da, in der das Kind ausreichend Körperbeherrschung erlangt hat, um auf einer Linie gehen zu üben oder beim Balancieren einen Fuß vor den anderen zu setzen. Seine Kompetenzen erweitern sich nun beträchtlich.
Nun entwickeln sich auch andere Fähigkeiten wie das symbolische Spiel und komplexe Bauten werden unternommen. Das Kind wird jetzt auch von sich aus in die Höhe bauen und das Gebaute zerstören.
Ein Zyklus, der für jede kreative Arbeit beherrscht werden will, um nicht in einer Hälfte, dem Aufbau, in der Arbeit mit dem Körperlichen stecken zu bleiben. Meisterlich beherrscht die Materie, wer sie zusammenfügen und das Konstruierte wieder auflösen kann. Beides gehört dazu. Und natürlich auch das gemeinsame ebenfalls großzügig eingeplante Aufräumen mit den Eltern mit Zeit, Lust und Liebe - wie beim Spiel.
Verschiedenste Bewegungsabläufe erlernen, automatisieren, verfeinern
Laufen, hüpfen, springen sind nun eine Lust und als Übung großgeschrieben und an der Tagesordnung.
Mit der Bewegungskompetenz kommt auch die soziale Kompetenz ins Spiel, denn nun spielen die Kinder auch vermehrt miteinander. Mit jedem Kontakt und jeder Berührung wird das eigene Bedürfnis mithilfe der Versprachlichung und nahen Begleitung durch die Erwachsenen formuliert und auf das Bedürfnis des anderen aufmerksam gemacht. Gemeinsam finden die Kinder zusammen und zu erlebter Selbstwirksamkeit, Vertrautheit und Kontaktfreudigkeit mit eigenaktiv herbeigeführter Lösung.
Werfen, auf den Stuhl setzen, freihändig Treppensteigen, auf Instrumenten Töne hervorbringen, blasen, pfeifen, malen, schneiden, falten, kleben, hämmern und und und.
Jetzt kommt Ihnen die bewusste, während der Babyzeit erlernte, gute Beobachtung Ihres Kindes voll zugute: Sie wissen, wo Sie fördern können, entdecken Stärken und können optimal auf den Charakter und die Lernweise ihres Kindes eingehen. Auch Grenzen setzen fällt Ihnen leicht, da Ihre Kinder mit Ihnen gemeinsam Frustrationstoleranz erworben haben und eigene Erfahrung und Mühe sie verständnisvoll gemacht haben.
Das Liebesband zwischen Ihnen wird durch die bindungsorientierte Vorgehensweise immer stärker. Ihr Kind ist sehr früh selbstständig und eigenaktiv.
Das Kind wird, auch durch die Erfahrungen, die es seit dem freien Gehen mehr und mehr in der Welt sammelt, immer verständiger und wissbegieriger. Es will wissen, wie es zu etwas kommt, dies beibehält, es wieder rückgängig machen kann. Dieser Zyklus schließt alle Phasen der Körperlichkeit ein: Aufbauen, Beibehalten, Abbauen.
Der eigene innere Bauplan kann verwirklicht werden. Das ganzheitliche Lernen, frühkindliche Bildung und individuelle Förderung geschieht mit Eigenmotivation. Kerative und rationale Elemente verbinden sich beim Denken und Handeln zu ganzheitlichem Lernen.
Wir lernen aus Begeisterung durch Nachahmung, wir synchronisieren Bewegungen mit unserem Gefährten, oft dem älteren Geschwisterkind, dem großen Vorbild, wir lernen durch Beobachten, selber Tun und Nachahmen. Die Erfahrung macht uns klüger und weise.
Dazu gehören auch Regeln: Spiele im Leben, nicht mit dem Leben. Um das sicherzustellen, haben die Älteren (Eltern) ihren dankenswerten und essentiellen Platz in der Schöpfung erhalten!
Jeder Mensch kennt durch die autonome Bewegungsentwicklung seinen inneren Lernzyklus. Jeder Mensch kann beizeiten durch die wärmende Aufmerksamkeit eines Betreuers in dieser Zeit einen natürlichen, bindungsorientierten Umgang erlernen. Jeder Mensch kann dadurch echte tiefe Beziehungen aufbauen und pflegen lernen. Jeder Mensch weiß dadurch um die Spielregeln, wenn es heißt, mit dem eigenen Körper, anderen Mitmenschen umzugehen oder mit verschiedenem Material zu arbeiten oder auch mit unseren Mitmenschen zu leben. Auch der Prozess der Auflösung ist hier auf natürliche Weise miteingeschlossen.
Den guten Ton aber, Taktgefühl und ach auch Tabus erlernt ein Kind nur durch die Erwachsenen, die ethischen, leider auch moralischen Grundsätzen gehorchen. An uns ist es, dem Kind eine neutrale, sachliche Kenntnis der Regeln zu vermitteln, die Erfolg und Verstehen im Konkreten nach sich ziehen und einen fairen, liebenswerten Umgang fördern. Aus den konkreten Verhalten und Erfahrungen entstehen in Folge die inneren Werte, die wir dem Kind vorleben.
Das Kind hat sich selbst mithilfe seiner eigenaktiven Bewegungsentwicklung bestens geschult: Mit in unzähligen Lernaufgaben erworbener Frustrationstoleranz und echtem Selbstvertrauen durch eigenen Erfolg, kann es die Welt da draußen nun voller Neugier und gut vorbereitet an unserer Seite entdecken.
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